Die frühen Jahre und musikalische Einflüsse
Trettmann, geboren als Stefan Richter in Karl-Marx-Stadt (heute Chemnitz), wuchs in der ehemaligen DDR auf. Die Musikszene war dort stark reglementiert, doch westliche Einflüsse fanden dennoch ihren Weg in den Osten. Besonders Reggae und Dancehall faszinierten ihn schon in jungen Jahren. Nach der Wiedervereinigung Deutschlands begann er, eigene Musik zu machen, und tauchte tief in die deutsche Dancehall-Szene ein.
Der erste Erfolg als Ronny Trettmann
In den frühen 2000er-Jahren machte sich Trettmann als „Ronny Trettmann“ einen Namen. Seine Songs, die er mit einem sächsischen Dialekt performte, sorgten für Aufmerksamkeit und polarisierende Reaktionen. Während einige Fans den humorvollen Stil feierten, wurde er von der Szene nicht immer ernst genommen. Trotzdem schaffte er es, sich als Künstler in der Reggae- und Dancehall-Szene zu etablieren.
Der Wandel und musikalische Neuausrichtung

Ein entscheidender Wendepunkt kam, als Trettmann seinen Stil änderte und sich von seinem früheren Image löste. Mit der Unterstützung von Produzenten wie KitschKrieg entwickelte er einen neuen, moderneren Sound, der Dancehall mit Hip-Hop und elektronischen Beats kombinierte. Diese Neuausrichtung führte schließlich zu seinem großen Durchbruch.
Der Durchbruch mit „#DIY“
2017 erschien das Album „#DIY“, das Trettmann über Nacht zu einem der gefragtesten deutschen Künstler machte. Songs wie „Grauer Beton“, „Knöcheltief“ und „GottSeiDank“ begeisterten Fans und Kritiker gleichermaßen. Seine Texte thematisierten persönliche Erfahrungen, gesellschaftliche Probleme und soziale Ungleichheit. Der minimalistische, aber kraftvolle Sound von KitschKrieg verlieh dem Album eine einzigartige Atmosphäre.
Trettmanns Einfluss auf die deutsche Musikszene
Mit seinem neuen Stil prägte Trettmann die deutsche Hip-Hop- und Pop-Landschaft nachhaltig. Viele jüngere Künstler wurden von seinem Sound inspiriert. Sein Erfolg zeigte, dass Dancehall-Elemente und moderne Produktionen auch im deutschen Musikmarkt erfolgreich sein können. Außerdem machte er die Produzenten KitschKrieg einem breiten Publikum bekannt, die später mit Künstlern wie Bonez MC, RAF Camora und Gzuz zusammenarbeiteten.
Weitere Erfolge und musikalische Entwicklung
Nach „#DIY“ veröffentlichte Trettmann 2019 sein selbstbetiteltes Album „Trettmann“. Auch dieses Album wurde von KitschKrieg produziert und setzte den Stil seines Vorgängers fort. Songs wie „Du weißt“, „Zeit steht“ und „Stolpersteine“ zeigten eine noch tiefere, persönliche Seite des Künstlers. Die Mischung aus nachdenklichen Texten und modernen Beats wurde erneut von Fans und Kritikern gefeiert.
Trettmanns Bedeutung für die Zukunft der Musik
Trettmann hat bewiesen, dass ein Künstler sich immer wieder neu erfinden kann. Sein Einfluss reicht weit über seine eigene Musik hinaus. Er hat gezeigt, dass Qualität und Authentizität wichtiger sind als schnelle Trends. Auch wenn sich sein Stil verändert hat, bleibt sein künstlerischer Anspruch unverändert.
Fazit
Trettmanns Karriere ist ein Beispiel dafür, wie man sich als Künstler immer wieder neu erfinden kann. Von seinen frühen Dancehall-Zeiten über den humorvollen „Ronny Trettmann“ bis hin zum gefeierten Musiker mit tiefgründigen Texten – er hat sich stetig weiterentwickelt. Sein einzigartiger Sound und seine ehrlichen Texte haben ihn zu einer der wichtigsten Stimmen der deutschen Musik gemacht.